Beim zu Fuß gehen merkt man schnell, dass schnellere Bewegung mehr Energie benötigt. Allerdings bezieht sich das auf den Momentan-Verbrauch, nicht auf die zurück gelegte Strecke. Bezieht man den Verbrauch auf die Strecke, so ist Joggen dem langsameren Gehen überlegen.
Kann man diese Erkenntnis auch auf das Auto übertragen?
Energieverbrauch in der Theorie
Benutzt man Verbrauchskurven eines durchschnittlichen Autos um den Energieverbrauch pro Kilometer zu berechnen, so kommt man zu dem Ergebnis, dass das Minimum bei etwa 120 km/h im fünften Gang erreicht wird. Je niedriger der Gang und je langsamer man fährt, desto höher ist der Verbrauch. (Und bei über 120 km/h steigt er auch wieder an.)
Messungen unter echten Bedingungen
Dies gilt allerdings nur, wenn das Auto ganz gleichmäßig fährt. In der Praxis muss man, insbesondere im Stadtverkehr, immer wieder abbremsen und beschleunigen. Diese Geschwindigkeitsänderungen haben einen so großen Einfluß auf den Energieverbrauch, dass sich herausstellt, dass bei Tempo 30 in der Praxis weniger Energie für die gleiche Strecke benötigt wird, als bei Tempo 50.
So ergaben beispielsweise Messungen der Universität Madrid, dass bei Tempo 30 der Benzinverbrauch um etwa 33% niedriger lag, als bei Tempo 50. Hierbei wurde die gleiche Distanz zurückgelegt und annähernd die gleiche Zeit benötigt. Dies gilt allerdings nur bei ruhigem Fahrstil. Mit einer entsprechend energischen Fahrweise kann man diesen Vorteil auch wieder zunichte machen. [1]
Quellen
[1] Environmental Assessment of Low Speed Policies for Moto Vehicle Mobility in City Centers, Global NEST Journal, No 2, pp 192-201, 2012